Lebendige Fischereitechniken
von der Steinzeit bis heute
Jörg Nadler ist ausgebildeter Berufsfischer. Er fischt an der Schlei – siehe Karte.
Als ausgebildeter Berufsfischer betreibt er einen eigenen kleinen Küstenfischereibetrieb auf dem Ostseefjord
Schlei.
Die Berufsfischerei wird ergänzt durch die Museumsfischerei – das heisst, es werden alte Fischereitechniken einem interessierten Publikum live präsentiert oder er begleitet Ausstellungen in
diesem Bereich.
Neben den aktuellen Fangtechniken hat sich Jörg Nadler schnell für frühere Fischereitechniken interessiert. Dabei ging es nicht um 50 Jahre früher – sondern wie war das in der Steinzeit,
Broncezeit, Eisenzeit, Frühmittelalter, Hoch- und Spätmittelalter,
Das ist interessant – wir Sportfischer überlegen uns für den Fischertag den Zielfisch und wählen die entsprechende Ausrüstung - bei Jörg Nadler kommt noch die Komponente "Zeitliche Periode" ins
Spiel, das wird wohl nicht einfacher.
Jörg Nadler muss auch ein begnadeter Handwerker sein, denn er rekonstruiert alle Geräte und Hilfsmittel an Hand von archäologischen Funden oder historischen Vorlagen selber.
Spannend ist auch die Erkenntnis warum bestimmte Fangtechniken nur regional genutzt wurden oder länger als andere Lösungen im Einsatz waren.
Jörg Nadler hat eine tolle Homepage, in der er alle Fragen, Erkenntnisse und Möglichkeiten in den jeweiligen Epochen beschreibt. Es wäre sicher schön, Jörg Nadler bei seinen Aktivitäten
einmal zu treffen – bedenkt aber, dass die Strecke Nottwil - Schleswig 1000km beträgt.
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auf dem Sempachersee
Im Archiv wird man fündig, wenn man sucht.
«Bäre»
Kannst Du Dir etwas unter folgender Fangmethode vorstellen?
«Der Hechtfang mit der «Bäre» wurde vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts praktiziert. Die Fische wurden entlang von Wänden aus Schilf und Tannästen vom Uferweg in eine Bäre geleitet»
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«Bäre»
Fangstatistik 1586:
Wieviele Balchen wurden im Jahr 1586 gefangen?
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Fangstatistik im Jahr 1586
Hechtbesatz
Wieviele junge Hechte wurden 1893 im Sempachersersee freigesetzt?
Lösung: Es waren 389'000 Stück
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Hechtbesatz im Jahr 1893
Der Name Zwimpfer ist seit 1501 mit der Fischerei am Sempachersee verbunden. Das Bild dieser Ausfahrt entstand etwa 1915: vorn eim Schiff Alfred (4 Jahre), am vorderen Ruder sein Vater Josef
Zwimpfer, am hinteren Ruder sein Grossvater Michael. Bei den Frauen handelt es sich um Fredys Mutter Agatha und seine Tante.
Quelle: Zeitschrift: Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Luzern.
Autor: Heer Leo, Band (Jahr): 33 (1993)
Interessant ist auch die Forschungs-Arbeit:
"Fisch und Fischer aus zwei Jahrtausenden", die nicht auf den Sempachersee bezogen ist. Total 240 Seiten.
im Jahr 1586 total ca. 670'000 Felchen gefangen wurden?
Diese Menge entspricht heutigen 172 Sportfischern, die an allen Werktagen des Jahres je 15 Felchen fangen!
Aber auch knapp fünfzehn leichten Kühltransportern (12.7 m3), wenn 7 Felchen ein Volumen von einem Liter ergeben.
Diese Rechnung ergibt verschiedene Ergebnisse, abhängig von den Annahmen.
Interessant ist auch die Forschungs-Arbeit:
"Fisch und Fischer aus zwei Jahrtausenden", die nicht auf den Sempachersee bezogen ist.
Total 240 Seiten.
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Das Fischereibuch Maximilians I. von Habsburg aus dem Jahre 1504, geschrieben vom Jagdschreiber Wolfgang Hohenleiter, ist eines der ältesten erhaltenen gebliebenen Bücher über die Bewirtschaftung von Fischgewässern in Tirol und Umgebung. Es ist selbst nach mehr als einem halben Jahrtausend immer noch von Bedeutung und Interesse. Kaiser Maximilian I. war nicht nur ein grosser Ritter und Herrscher, sondern auch ein begeisterter Jäger und Fischer. Unter ihm kam es zu intensiven Bemühungen um Besatz, Hege, und Nutzung der Fischbestände. Motiv für diese Massnahmen war einerseits die Freude am Fischfang, andererseits die Nutzung der Fischbestände für die Verpflegung des Landesherren und seines Gefolges. Die vorliegende Wiedergabe des Fischereibuches von Maximilian I., herausgegeben von Fischereimeister Martin Hochleithner, beinhaltet sowohl die Faksimile als auch die Transkription des Originals, das sich heute in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien befindet (Codex 7962). Das historisch wertvolle Buch ist nicht nur für Angler und Fischer interessant sondern auch für Gewässerbewirtschafter und Biologen, sowie Historiker und Kunstliebhaber.
200 Seiten
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Die Schweiz mit ihren zahlreichen Gewässern hat eine lange Tradition, die Fischerei zu regulieren. Dieser Band beleuchtet die Vielfalt der lokalen Fischordnungen vom 15.-18. Jahrhundert. Welche
Rolle spielt die technische Entwicklung? Wie drückt sich das Wissen um die Kreisläufe der Natur und die Notwendigkeit, diese zu schützen, aus? Wie kommt es bei der Festlegung von Normen zu
Kooperationen zwischen Herrschaftsträgern? Was ergibt sich aus dem Vergleich der Fischereirechte aus Genf, Zürich, Schaffhausen und dem Thurgau? - Die Beiträge hinterfragen die Fähigkeit des
Rechts, die Beziehung der Menschen zu der von ihnen begehrten und genutzten natürlichen Umwelt der Gewässer angemessen und wirksam zu regulieren.
168 Seiten
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